Wird die DIN V 19233 zur Definition des Begriffes herangezogen, so wird in dieser beschrieben, dass eine Automatisierung definiert ist als die Ausrüstung „einer Einrichtung, so dass sie ganz oder teilweise ohne Mitwirkung des Menschen bestimmungsgemäß arbeitet“.
Okay, wow!
Dieses theoretische Konstrukt lässt sich in großen industriellen Fertigungsstätten vermutlich gut umsetzen, stößt jedoch an seine Grenzen, wenn wir uns in die Bereiche bewegen, wo das Mitwirken von Menschen elementar ist und vorerst auch bleibt.
Automatisierung bei unserem Zimmermann
Stellen wir uns beispielsweise das Handwerk eines Zimmermannes vor.
Die eigentliche Arbeit des Zimmermanns, nämlich bspw. das Fertigen von Dachstühlen, lässt sich heutzutage und auch in naher Zukunft vermutlich nicht durch eine Maschine automatisieren. Es ist viel Geschick, Erfahrung und Kompetenz nötig, um ein solches Werk zu vollbringen.
Im Bereich der Fertigung ist das Thema Automatisierung also für unseren Zimmermann zunächst vielleicht nicht interessant.
Um jedoch diesen Schritt des „Fertigen eines Dachstuhls“ umzusetzen bedarf es nicht nur der reinen Arbeitskraft des Zimmermanns, sondern auch vielen administrativen Prozessen. Nehmen wir nur als Beispiel die Datenaufnahme, das Planen des Dachstuhls, die Materialbestellung, die Anlieferung und schließlich die Nachkalkulation inklusive der Arbeitsstundennachweise unseres Zimmermanns.
Hinter all diesen Aufgaben verbergen sich viele kleine Prozesse, die sich in Teilen oder teilweise in ihrer Gesamtheit automatisieren lassen. Ein mögliches Beispiel für eine Automatisierung im Bereich der Datenaufnahme und Kundenkommunikation zeigt die Schreinerei von Sebastian Schips. Mithilfe seines Konfigurators auf meine-moebelmanufaktur.de zeigt das Unternehmen, wie Kundenkommunikation automatisiert werden kann, ohne dass das traditionelle Handwerk verloren geht.
Ein weiteres klassisches Beispiel ist der Arbeitsstundennachweis.
Der klassische Prozess wird vermutlich so ablaufen, dass unser Zimmermann seine geleisteten Stunden auf einem Zettel notiert, diesen Zettel in seinen Unterlagen wegheftet und später bei seinem Projektleiter im Büro einreicht, dieser verarbeitet die Daten weiter und kann sie schließlich für die Nachkalkulation und Rechnungsstellung sowie für die Lohnabrechnung des Zimmermanns verwenden.
Fürs erste Prozesse einfach 1:1 übertragen und Zeit & Geld sparen
Der Prozess der Arbeitszeiterfassung ist ein sehr gutes Beispiel für die Möglichkeiten von Automatisierung, da sich mit geringem Aufwand und bloße Übertragung des vorher physischen Prozesses in die digitale Welt viele potenzielle Fehlerquellen vermeiden sowie Arbeitszeit einsparen und somit effektiver nutzen lässt.
Eine automatische Erfassung der Arbeitszeit lassen wir zunächst außen vor. Was wir jedoch mit einfachen Mitteln automatisieren können ist der gesamte dahinterliegende Versandprozess.
Der Mitarbeiter erfasst auf einem mobilen Endgerät seine Stunden. Binnen Millisekunden sind die Daten sicher übertragen (vorher wegheften und im Büro beim Projektleiter einreichen) und für den Projektleiter verfügbar. Im Idealfall können die Daten per Schnittstelle direkt in die entsprechende Software zur Weiterverarbeitung eingespielt werden, sodass auch ein Übertragungsprozess für den Projektleiter entfällt.
Dieses Beispiel zeigt, das mit geringem Aufwand die Versandzeiten und Fehlerquellen bei der Übertragung minimiert werden können. Wie das Ganze in der Realität funktioniert, könnt Ihr in unserer Erfolgstory mit der Christoph Heizung und Sanitär GmbH nachlesen.
Die Quintessenz für uns:
Automatisierung da, wo möglich und sinnvoll mit strengem Blick auf den Mehrwert für unseren Kunden, denn Automatisierung ist kein Selbstzweck.
Zudem ist es essenziell, dass die Mitarbeiter im Unternehmen dem Wandel der Automatisierung im Betrieb folgen können und sich nicht überrollt oder gar überflüssig fühlen.
Beständige Kompetenzentwicklung und Schulung ist somit essenziell. Mehr dazu findet sich unter dem Buchstaben D „Digitale Transformation“.
Comments