Warum bei Low Code mit Konzept und Plan rangehen?
„Es ist doch alles schnell gemacht?“
Wozu hier noch den Aufwand machen und alles vorher planen?
Als Low-Code-Entwickler, Berater, Befähiger, Lösungsarchitekt, Teilzeit-Admin habe ich in den letzten fünf Jahren oft gesehen, dass Maker direkt in der UI starten, ohne eine klare Richtung. Das führt oft zu Herausforderungen – von unübersichtlichen Lösungen bis zu fehlendem Fokus auf die tatsächlichen Nutzerbedürfnisse.

Warum Planung bei Low Code wichtig ist?
Low-Code-Plattformen, wie die Microsoft Power Platform geben uns ein Geschenk:
Sie nehmen uns die viel Arbeit bei Entwicklung, Tests und Deployment ab.
Das ist wie ein Fertighaus-Baukasten – du sparst Zeit und Energie.
Durch die rapide Entwicklung von Agents, Copiloten und anderen (momentan noch) kleinen Helfern wird das eigentliche heavy lifting, das coden, deployen, betreiben von Infrastruktur und bauen der Geschäftslogik immer einfacher und verschwindet in den Abstraktionsschichten der Platformen.
Microsoft CEO Satya Nadella beschreibt es drastisch:
Doch zurück zu unserem Low Code Projekt:
Die Power Platform nimmt uns viele technische Hürden ab: Entwicklung, Tests, Deployment und Infrastruktur.
Doch die gewonnene Zeit sollte nicht in immer mehr Features oder technische Spielereien fließen, sondern in das Verständnis des Problems und der Nutzerbedürfnisse.
Die drei zentralen Fragen vor dem Start:
1️⃣ Welches Problem lösen wir, und warum besteht es?
2️⃣ Was brauchen unsere Nutzer wirklich?
3️⃣ Wie sieht unser Plan aus?
Lasst uns Zeit nutzen und 80% unserer Zeit mit dem verstehen und auch challengen der Anforderungen sowie der Entwicklung eines soliden Designs verbringen. Wenn wir einen guten (niemals perfekten) Plan haben, starten wir mit voller Kraft in die Umsetzung und verbringen die letzten 20% damit das geplante in eine technische Lösung zu gießen.
Mit dem Microsoft Plan Designer, den ich in diesem Video vorstelle, startet Microsoft den Versuch genau diesen Planungsprozess in die Power Platform direkt zu integireren.

Ich möchte Euch mit diesem Artikel ein Werkzeug an die Hand geben, dass ihr direkt nutzen könnt, um den gesamten Anforderungs-, Konzeptions-, und Designpart für Euer Projekt auf einer "Karte" übersichtlich zu sammeln.
Die Power Apps Map: Low Code mit Konzept
Um euch bei der Planung zu unterstützen, habe ich die Power Apps Map (PAM) entwickelt – ein interaktives Miro-Template für Low-Code-Projekte. Sie bündelt die meiner Erfahrung nach essenziellen Schritte für ein erfolgreiches Projekt. Auf einen Blick führt sie Euch mit vielen Tipps, Tricks, hilfreichen Fragen und Prompts gemeinsam mit Eurem Kunden oder Fachbereich durch das Projekt und hilft das Problem zu verstehen und die passende Lösung zu entwickeln.
Template benutzen: Power Apps Map – Low Code mit Konzept Template | Miroverse
Video zum Artikel:
Es bietet eine klare Struktur für:
Anforderungen
Konzeption
Design
Was die Power Apps Map nicht ist:
Keine Projektdokumentation
Kein Task-Management-System
Kein klassisches Planungstool
Was die Power Apps Map ist:
Ein interaktives Design-Canvas
Eine 80/20-Lösung für Planung und Design
Ein Framework für Citizen Developer
Was ist Teil der Power Apps Map?
Die Power Apps Map (PAM) gliedert sich in verschiedene Bausteine/Folien/Blätter (oder in Miro auch "Frames" genannt), die man mehr oder weniger ausführlich ausfüllen kann. Grundsätzlich empfehle ich Euch all diese Bausteine zu nutzen, es steht Euch aber natürlich frei (und ist auch sehr wichtig) Kosten-Nutzen des jeweiligen Frames abzuwägen.
In nachfolgenden Blog Posts, werde ich auf jeden Frame näher eingehen und Euch Tipps für die Nutzung geben.
In diesem Blog will ich Euch einen ersten Überblick geben, was Bestandteil und was nicht Bestandteil der PAM ist.

1️⃣ Erstanfrage - der erste Termin: Sortiere die Anfrage, bereite dich auf das erste Gespräch vor.
2️⃣ Projektteam - wer macht was: Dokumentiere Rollen, Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten.
3️⃣ Steckbrief - worum geht's: Halte Projektziele und -umfang fest.
4️⃣ User - für wen: Identifiziere, für wen die Lösung gedacht ist, und verstehe deren Herausforderungen.
5️⃣ Prozesse - wie soll's laufen: Beschreibe den Ist-Zustand und definiere den Zielzustand.
6️⃣ User Stories - wer will was wieso: Formuliere Anforderungen aus Nutzersicht – kurz und prägnant.
7️⃣ Solution Map - wofür was: Plane, welche Technologien für welche Anforderungen genutzt werden.
8️⃣ App-Design - wie soll's aussehen: Erstelle erste Entwürfe der Nutzeroberfläche.
9️⃣ Datenmodell - wo wird's gespeichert: Definiere Tabellen, Beziehungen und Speichertechnologien.
Fazit
Mit der Power Apps Map hast du alle wichtigen Informationen auf einem „Zettel“. Du kannst damit ein nutzerzentriertes und gut geplantes Produkt entwickeln, ohne Zeit in unnötige Features zu verschwenden.
Im nächsten Blogbeitrag tauche ich tiefer in den ersten Schritt – das Erstgespräch – ein. Bleib dran!
I Really support this initiative! Often the projects became little monsters with 9 heads